Dienstag, 29. November 2011

Ton Steine Scherben Family oder der Widerstand bleibt!

Es gibt Abende die bleiben einem in Erinnerung, die bewirken etwas in dir, die hinterlassen etwas, die regen zum nachdenken, kurz gesagt die sind genial.
Einen solchen Abend hatte ich mal wieder am 26.11.2011.
Vor einigen Monaten wurde bekannt das die Familie der Ton Steine Scherben unsere Stadt besucht. Kurz überlegt wer könnte daran Interesse haben und schnell auf meinen besten Freund S.A. gekommen. Alpi war sofort von der Idee angetan, erinnerte sich an alte Zeiten und schon war das Ding gebongt (huch, Freud lässt grüßenJ).
Vorher noch mit ein paar anderen Revoluzern der alten Schule gesprochen und siehe da es war doch der ein oder andere am Überlegen auch zu dem Konzi zu gehen. So kam es das man dann vor Ort das ein oder andere Gesicht sah. Natürlich war auch eine kleine Abordnung von PS99 am Start die vor dem Tollhaus noch schnell zwei Freikarten bekamen (und warum? Weil sie es können).
Das Publikum bestand genau aus dem Schlag Leute wie ich es erwartete habe und es konnte nur ein schöner Abend werden. Also rein ins Tollhaus und los ging es. Schnell wurde an der Theke noch der Flüssigkeitshaushalt im Körper ins Gleichgewicht gebracht und dann betrat man zum ersten Mal das neue Tollhaus. Fein ist es geworden.
Die Anzahl der Zuschauer lies noch zu wünschen übrig aber nach und nach füllte sich der Saal zu einer kleinen aber feinen Gemeinde.
Ein Blick auf die Bühne zeigte das es hier nicht um eine technikschlacht geht sondern um Musik, Texte und Emotionen. Material zwar nur vom feinsten aber keine riesen Boxentürme, keine Pyroanlage, keine Licht und Lasershow.
Und dann war es soweit. Die Ton Steine Scherben Family betrat die Bühne und entzündete in mir ein Feuer das das wohl noch glühte aber keine Flammen mehr hatte.
Ich kann mich daran erinnern wann ich das letztemal Gänsehaut auf einem Konzert hatte, am Samstag war es so. Bei „der Traum ist aus“ hätte ich weinen können. Viele Aussagen die Rio Reiser vor 40 Jahren schon getroffen hat sind aktueller als je zuvor. „Mein Name ist Mensch“, „Junimond“, das „Rauch Haus“ sind nur einige der Klassiker die diesen Abend so besonders machte.
Da im Raum sehr, sehr viele „Kapitalisten“ anwesend waren musste „die letzte Schlacht“ wohl entfallenJ
Doch eines wurde mir klar: Ich ziehe den Hut vor Leuten die an ihre Ideale glauben und für sie einstehen. Leider habe ich da etwas in den letzten Jahren verloren das ich wohl tief in mir noch habe und es manchmal gerne wieder loslassen würde. Ich nenne es das „Tier des Widerstandes“. Ich habe es umerzogen, ich habe aus dem Kampfhund einen Schoßhund gemacht. In vielen Momenten bin ich froh darum, doch an solch einem Abend bedauere ich es. Ich weis dass es da draußen einige „Kampfhunde“ gibt. Kämpft weiter, geht Euren Weg.
Ich weis auch dass es da draußen einige Schoßhunde gibt, lasst uns die Kampfhunde unterstützen, lasst uns im Gedanken und mit dem Herzen bei ihnen sein. Tragt das dazu bei was ihr beitragen könnt, aber bitte schläfert das Tier nicht ganz ein, lasst die Glut des Widerstandes glühen, vielleicht wird doch mal wieder ein Feuer daraus, und wenn es nur für einen Abend ist…..doch der kann der unvergesslich werden.
Danke S.A. dass du ein Teil dieses schönen Abends warst!

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